20.05.2015

Frei.Wild zitieren Goebbels und sind keine Nazis

Auch so eine harmlose und ganz sicher aller rechtsradikaler Sympathien
abholde Band ist Frei.Wild aus, genau, Südtirol. Daß die Band in ihrem Song
„Für immer Anker und Flügel“ eine Parole eines gewissen Joseph Goebbels von
seiner Sportpalastrede zitieren, der Rede, in der Goebbels den „totalen Krieg“
ausrief, ist ganz sicher purer Zufall:

„SPIEGEL ONLINE:
Im Song "Für immer Anker und Flügel" singen Sie "Sturm, brich
los". Wissen Sie, wen Sie damit zitieren?Burger: Nein.SPIEGEL ONLINE: Joseph Goebbels.
"Sturm, brich los" sind die letzten Worte aus seiner Sportpalastrede,
in der er den "Totalen Krieg" ausgerufen hat.
Burger: Die Geschichte ist mir
neu. Was soll ich denn jetzt dazu sagen? "Sturm, brich los" ist ein
allgegenwärtiger Slogan. Man wälzt beim Schreiben von Songs ja nicht jedes Mal
die Geschichtsbücher. Überhaupt finde ich diese Frage wirklich kränkend, vor
allem weil ich selbst Teil der rechten Skinheadszene war...
SPIEGEL ONLINE: ...von der Sie
sich inzwischen distanziert haben...Burger: Sie können sich
sicher vorstellen, dass ich der Letzte wäre, der wissentlich einen solchen
Slogan in die Lieder einbauen würde. Wenn man es unbedingt so ausreizen möchte,
dann könnte man fast jedem deutschen Wort eine Nazi-Nähe unterstellen.“

Ja, sicher, ich finde auch, daß Frei.Wild so ziemlich die letzte Band
sind, die wissentlich einen Goebbels-Slogan in ihre Texte einbauen würden.
Klar. Die allerletzte Band, die so etwas tun würde, wären die Böhsen Onkelz.Alles ganz harmlos. Die wollen doch nur spielen.Und mal Hand zum Gruß erhoben... nein, Hand aufs Herz: „Sturm, brich
los“ ist doch etwas, was Sie und ich tagtäglich sagen. Nicht?