13.03.2015

SXSW & Musikmessen

SXSW in Austin? Uninteressant, da fahren nur noch vom Staat bezahlte
Musikfunktionäre hin und all die Leute, die genug Zeit und Geld haben, ein paar
Tage unter der texanischen Sonne Party zu feiern. Als Musikfestival ist SXSW
bereits seit Jahren tot, und das gilt auch für die Möglichkeit, Entdeckungen zu
machen. Keine Sorge, ich werde keine sentimentalen „frührer war alles
besser“-Elogen anstimmen, auch wenn es in den 90ern kaum einen besseren Platz
gab, neue Musik zu entdecken, als die SXSW – während die letzten Jahre die SXSW
zu einer Mischung aus Oktoberfest und Dantes Inferno geworden ist. Und insofern
paßt es natürlich, daß all die Staatspop-Funktionäre und -Bands und all die
Musikindustrie-Leute sich da sehr wohl fühlen, während sie früher, als die SXSW
noch „indie“ war, einen breiten Bogen um die Veranstaltung gemacht haben.

Doch wie kam das alles? Wie konnte diese Entwicklung von der Musik zum
Business, von Soul zu Kommerz passieren? Es ist wie immer in solchen Fällen:
Wenn die „Brands“, die Markenkonzerne und Sponsoring-Firmen solche Veranstaltungen
übernehmen, läuten die Totenglocken. Diese Konzerne „fressen deine Seele und
lassen nichts übrig“, so der US-Starblogger Bob Lefsetz:

„And then we've got SXSW. Where the big story is
Meerkat, not a band. Brands have taken over South By. That's what happens when
you're beholden to corporations, they eat your soul and leave you with nothing.
A band hasn't broken out of SXSW in eons. It's all promotion. And there's so
much noise, you can't hear the music. We need a new festival with fewer bands,
but it won't fly because the first thing the pricks in charge will do is sign
up sponsors, and you've got death before you've begun.“