Drogenhandel und Militärkeynisianismus
Der Drogenhandel und das Militär bewahren Deutschland vor der Rezession.
Das Statistische Bundesamt führt seine Berechnungen und
Wirtschaftsprognosen seit August/September 2014 auf der Grundlage des „Europäischen
Systems der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung“ (ESVG) durch. Beim ESVG
werden auch Prostitution, Schmuggel und Drogenhandel in die
volkswirtschaftliche Gesamtrechnung mit einbezogen. Und mit dem neuen
ESVG-Standard gelten plötzlich auch Militärausgaben nicht mehr als Kosten,
sondern werden wie Investitionen gewertet. Und so sind die Theorien der
Ökosozialisten der 80er Jahre, die vom „Militärkeynesianismus“ sprachen und das
Problem aufwarfen, daß Militärausgaben eine Wirtschaft letztlich nur dann ankurbeln,
wenn die Rüstungsgüter auch „konsumiert“ (also Kriege geführt) werden, jetzt
sogar beim Statistischen Bundesamt angekommen.
Doch die Rechentricks helfen nichts – trotz der neuen Einbeziehung von
Drogenhandel, Militär und Prostitution gab es in Deutschland im dritten Quartal
nur ein Wachstum von 0,1 Prozent...