01.12.2014

Deutsche Konzertindustrie und Imperienkämpfe

Wenn ich mir die Konzentrationsprozesse und die ganzen Imperienkämpfe
der Konzertindustrie in diesem Jahr so betrachte, das ganze CTS vs. DEAG zum Beispiel,
dann freue ich mich im Nachhinein umso mehr, letztes Jahr dem „größeren“
Geschäft adieu gesagt und meine Bude in ein kleines Büro umgewandelt zu haben.

Jetzt hat die DEAG, der andere einheimische Oligopol-Konzern, ebenfalls
eine Ticketingfirma gegründet, um das so profitable Ticketgeschäft in eigener
Hand durchführen zu können – Sie wissen schon, die Konzertkonzerne berechnen
Ihnen allerlei absurde Zusatzgebühren, mit denen Ihnen das Geld aus der Tasche
gezogen wird, während sich die Konzerne daran bereichern. Gerade in der Fritz
Lang-Biografie gelesen, wie der amerikanische Supreme Court den großen
Hollywood-Studios 1948 den Besitz eigener Kinoketten verboten hat, sie durften
seither nur noch produzieren und verleihen – es ging darum, ihre vertikale und
horizontale marktbeherrschende Stellung einzudämmen.

Wie wäre es denn, wenn unsere Kartellbehörde sich mal um die Konzerne
der Konzertindustrie und ihre Verflechtung mit den Ticketkonzernen kümmern
würde? Im Interesse der Verbraucher? Damit die Vielfalt der Kultur gewahrt
bleibt und letztlich die Tickets günstiger werden? Ist ja Advent, man wird ja
noch träumen und naive Wünsche vortragen dürfen...