01.12.2014

Kanzlerin & Die Toten Hosen

Kanzlerin-Pop.Wir erinnern uns: Am Abend der letzten Bundestagswahl hatte sich die
CDU-Spitze im Konrad-Adenauer-Haus versammelt und den Sieg auf Initiative von
Volker Kauder mit einem Song der „Toten Hosen“ gefeiert. Der
CDU/CSU-Fraktionsvorsitzende sang, „Ursula
von der Leyen tanzte, Merkel strahlte und klatschte im Rhythmus und ließ sich
sogar hin und wieder dazu hinreißen, die Lippen zum Refrain zu bewegen: ‚An
Tagen wie diesen’“, berichtet „SPON“.

Andreas Frege, der Sänger der Schlagerrockband, der sich im Pop-Alltagsleben
nach einem Fruchtbonbon benannt hat, erhielt laut „SPON“ wenige Tage nach der
Wahl einen Anruf der Kanzlerin.„Herr
Campino, ich rufe an, weil wir letzten Sonntag so auf Ihrem Lied
herumgetrampelt sind", sagte Merkel demnach zu Frege. „In dem Telefonat gestand Merkel demnach,
dass sie das Lied ‚sehr schön’ finde“, berichtet „SPON“ weiter. „Campino aber
solle ich keine Sorgen machen, es würde nicht ‚die nächste CDU-Hymne werden’.
Die Kanzlerin rechtfertigte sich, dass die Toten Hosen die Nutzung des Liedes
zwar für Wahlkampfveranstaltungen, nicht aber für Siegesfeiern ausgeschlossen
hätten.“„Wir
empfinden es als unanständig und unkorrekt, dass unsere Musik auf politischen
Wahlkampfveranstaltungen läuft", hatten die Toten Hosen während des
Wahlkampfs mitgeteilt.Ob der "Herr Campino" sich jemals darüber Gedanken gemacht hat, was es über
seine Schlager aussagt, wenn sie ohne Weiteres vom CDU-Führungspersonal
angestimmt werden können, ist nicht überliefert.