CTS-Schulenberg kriminell?
Wenn Sie sich fragen, wie man in 17 Jahren zum Dollar-Milliardär werden
kann wie der Vorstandsvorsitzende der CTS Eventim AG, Klaus-Peter Schulenberg,
der 1996 CTS kaufte und 2013 von Forbes als einer der nur 1.426
„Dollar-Milliardäre“ dieser Welt geführt wurde, und wenn Sie vermuten, dabei
könne eventuell nicht alles mit rechten Dingen... nun ja.Die Münchner Staatsanwaltschaft ermittelt jedenfalls bereits seit Jahren
gegen den Vorstandsvorsitzen des CTS Eventim-Konzerns. „Klaus Peter Schulenberg, Vorstandsvorsitzenden
von CTS Eventim, sowie der ehemalige DFB-Manager Willi Behr sollen im Vorfeld
der Fußball-WM 2006 52.000 Tickets auf dem Schwarzmarkt platziert und sich
selbst auf diesem Wege mit Millionenbeträgen bereichert haben“, faßt der „Musikmarkt“ einen Bericht
der „Welt am Sonntag“ zusammen. Laut neuen Informationen und Unterlagen, die
der „Welt am Sonntag“ vorliegen, soll „Schulenberg den damaligen Ticketchef für die Fußball-WM, Behr,
bestochen“ haben. „Dieser sollte sich
im Organisationsteam dafür einsetzen, daß CTS Eventim den Zuschlag für den
Vertrieb der drei Millionen Eintrittskarten im Wert von rund 270 Millionen Euro
erhält. Wie die Zeitung berichte, deute allerdings einiges darauf hin, dass
Behr das CTS-Eventim-Angebot für die Ausschreibung zuvor sogar selbst
formuliert hatte. Eventim habe daraufhin im Sommer 2004 den Zuschlag erhalten“,
berichtet der „Musikmarkt“. Das ist der Teil des miesen Geschäfts, über den
bereits seit Jahren gesprochen wird.Hinzu kommt aber ein neuer Vorwurf, der sich aus den Unterlagen, die der
„Welt am Sonntag“ vorliegen, ergibt und der, wenn er sich als wahr
herausstellen sollte, eine ungeheure Dreistigkeit darstellen würde: Es geht um
den Wiederverkauf von WM-Tickets. „So
soll Behr zum Dank für seine Dienste von CTS Eventim ein 500.000-Euro-Darlehen
zu günstigen Konditionen erhalten haben – ohne Zinsen, Sicherheiten und
geregelte Rückzahlungsverpflichtung. Die E-Mails lassen vermuten, dass schon
Geld floss, bevor Behr den Darlehensvertrag überhaupt unterzeichnet hatte. Im
Gegenzug habe Behr CTS Eventim Zugriff auf 52.000 unverkaufte Tickets
verschafft, die ursprünglich für Verbände und Sponsoren vorgesehen waren und in
den normalen Verkauf hätten kommen müssen (...) Die 52.000 WM-Tickets seien
dann über die Firma Firma O&P Event Marketing aus München mit 329 Prozent
Aufschlag an Schwarzmarktfirmen verkauft worden. Die O&P verkaufte die
Karten mit einem durchschnittlichen Aufschlag von 329 Prozent weiter und
erzielte dabei einen Gewinn von zwölf Millionen Euro. Dieser soll teilweise
über Schein-Beraterverträge zurück an den Bremer Unternehmer und einen Partner
geflossen sein. Wie die Zeitung weiter schreibt, verblieb den Ermittlern
zufolge ein Betrag von drei Millionen Euro bei O&P. Sie vermuten, dass
damit ein weiterer hochrangiger WM-Organisator geschmiert werden sollte. Bei
O&P habe die Ehefrau des Steuerberaters von Schulenberg die Geschäfte
geführt. Laut Informationen des Handelsregisters ist die Geschäftsführerin von
O&P zugleich auch Geschäftsführerin der Callcenter TCS Telecall Service
GmbH, das zugleich auch als Dienstleister für CTS Eventim tätig gewesen sein
soll.“ („Musikmarkt“)„Der fiese
Schatten über dem Sommermärchen“ titelt die „Welt“. Der DFB-Manager und der Chef des CTS
Eventim-Konzerns sollen also „52.000
Karten der Fußball-WM 2006 auf dem Schwarzmarkt verschoben haben“. Die
Staatsanwlatschaft ermittelt gegen Schulenberg wegen „Bestechung und Bestechlichkeit in einem schweren Fall. Darauf stehen
bis zu fünf Jahre Haft.“ („Die Welt“). Dagegen nimmt sich die Causa Hoeneß
geradezu als Lappalie aus.Das Ticketingbusiness ist eben ein sehr schmutziges Geschäft. Und warum
zahlen Sie all die skandalösen Zusatzgebühren, wenn Sie Konzertkarten beim CTS
Eventim-Konzern kaufen? Etwa die sogenannte „Ticketdirect“-Gebühr, die Sie an
CTS Eventim dafür abführen müssen, daß Sie sich Ihr Ticket zuhause an Ihrem
Computer und mit Ihrem Drucker und dem Toner, den Sie selbst bezahlt haben,
selbst ausdrucken? Ich würde sagen, man kann nach den neuesten Enthüllungen um
die dubiosen Geschäfte des CTS Eventim-Chefs behaupten, daß die
„Ticketdirect“-Gebühr eine Art Crowdfunding-Kampagne des CTS Eventim-Konzerns
ist, um die zu erwartenden Prozeßkosten und die Staranwälte zu finanzieren, die
ihren Konzernchef aus diesen Problemen herausboxen sollen...