16.06.2014

China Berichterstattung - Urumqi Terroranschlag

Natürlich läßt der Shitstorm der China-Berichterstattung in den
westlichen Medien nicht nach. Besonders ekelhaft konnte man das anhand der
Berichte über das Attentat islamistischer Terroristen in der Stadt Ürümqi
erleben – Terroristen hatten frühmorgens zwei Geländewagen auf einem
Straßenmarkt der Stadt im Nordwesten Chinas in die Menge gefahren, Sprengsätze
geworfen und eines der Fahrzeuge zur Explosion gebracht; der Markt wurde zu
dieser Zeit hauptsächlich von älteren Menschen besucht, 39 Menschen wurden von
den Terroristen ermordet.

Soweit die traurigen Fakten.

Und wie haben die
deutschen Medien reagiert? „Konflikt mit
den Uiguren wird immer brutaler“ titelte „Spiegel Online“, wo eine Ulrike
Putz, in Neu-Delhi stationiert, auf denselben haut: „Die harten Maßnahmen, mit denen Peking die Uiguren im Zaum zu halten
versucht, haben immer wieder Racheakte ausgelöst. Im Jahr 2009 waren bei
besonders schweren Ausschreitungen fast 200 Menschen getötet worden. (...)
Experten fürchten einen Teufelskreis der Gewalt, wenn die Staatsmacht jetzt mit
aller Macht zuschlägt. Damit ist leider zu rechnen: Erst am Mittwoch hatte ein
Gericht in Xinjiang 39 Uiguren wegen Terrorismus zu Haftstrafen von bis zu 15
Jahren verurteilt“, schreibt die Dame auf „SPON“. Man muß sich das vor
Augen führen – islamistische Terroristen ermorden 39 Marktbesucher, und einem
deutschen „Leitmedium“ fällt nur Verständnis für „Racheakte“ ein, mit denen die
armen Terroristen auf die „harten Maßnahmen“ der chinesischen Regierung zu
reagieren quasi gezwungen sind. Es schlagen nicht Terroristen zu, sondern „die
Staatsmacht mit aller Macht“. Ekelhaft. Man stelle sich einen derartigen
terroristischen Anschlag hierzulande oder in den USA oder in anderen westlichen
Staaten vor – ob man dann auch getitelt hätte, „Konflikt mit Al Qaida wird
immer brutaler“?