31.03.2014

Kinderarmut in Europa nimmt zu

Kinderarmut und Armut allgemein nehmen in Europa drastisch zu.
Das ist das Ergebnis einer neuen Studie "The European Crisis and its Human Cost", die Jorge Nuño-Mayer, Generalsekretär von Caritas Europa, jetzt vorgestellt hat und die sich mit den Auswirkungen der Krise und der Austeritätspolitik, die maßgeblich von der bundesdeutschen Regierung betrieben wird, beschäftigt.
Nuño-Mayer spricht von einem "unfairen Europa" und konstatiert: "Der verletzlichste Teil der Gesellschaft zahlt die Konsequenzen der Krise". Denn die Kinderarmut ist in Europa in den letzten Jahren auf durchschnittlich 21,4% gestiegen. Das große Euroland Spanien kommt in dem Bericht dabei besonders schlecht weg. Denn die Caritas zeigt auf, dass die Kinderarmut in Spanien dramatisch auf fast 30% angestiegen ist. Die Caritas bezieht sich auf Daten der europäischen Statistikbehörde Eurostat. Demnach ist Spanien nun hinter Rumänien (34,6%) schon auf den zweiten Platz der Länder mit der höchsten Kinderarmut vorgerückt und liegt nun noch vor Bulgarien und Griechenland.
Laut "Telepolis" seien in Spanien insgesamt schon 28,2% und damit 13 Millionen Menschen von "Armut bedroht", "arm" oder "extrem arm".
"Weil die Löhne breit gesenkt wurden, ist die Zahl derer, die sogar mit einem Job als arm gelten, weil ihr Einkommen unter 60% des Durchschnittseinkommens liegt, auf 12,3% angestiegen. Auch hier liegt Spanien an der Spitze und wird nur von Rumänien (19,2%) und Griechenland (15,1%) übertroffen. Die "working poor" kommen in Spanien zu den knapp sechs Millionen Menschen hinzu (knapp 26%), die im Land arbeitslos sind. Von ihnen erhalten immer weniger Menschen noch eine staatliche Unterstützung. Deshalb unterstreicht der Bericht auch, dass oft Renten oder Pensionen die einzige Einnahmequelle in Haushalten seien. Bei der Arbeitslosigkeit wird Spanien nur von Griechenland übertroffen. Beide Länder liegen auch mit einer Jugendarbeitslosigkeitsquote von über 50% an der Spitze, streicht die Caritas heraus. Die größte Zahl alter Menschen, die von Armut bedroht sind, weist Zypern mit 29,3% aus. Es ist auffällig, dass die schlechtesten Ergebnisse im Euroraum die Länder zeigen, denen wegen Rettungsmaßnahmen die Programme der Troika aufgezwungen wurden. So sind auch die Zahlen für Irland und Portugal schlecht und auch dort steigt die Zahl derer drastisch, die zur Auswanderung gezwungen sind."
Für den Caritas Europa Generalsekretär ist klar: "Die Austeritätsmassnahmen haben bei der Lösung der Probleme versagt."
(laut "Telepolis", 29.3.2014)