01.12.2013

Katja Hermes und Initiative Musik

Zu Angela Merkels „Boygroup“ gehört der bisherige Kanzleramtsminister Eckart von Klaeden, der jetzt in neuer Rolle für Daimler arbeitet, nämlich als Cheflobbyist. Direkt aus dem Kanzleramt verpflichtet. Im Kanzleramt hatte Eckart von Klaeden laut „FAZ“ u.a. „mehrere interne Vorlagen des Bundeskanzleramts zur Regelung des Kohlendioxidausstoßes von Neuwagen in der EU erhalten“. Das Wirtschaftsministerium hatte „die Verbrauchseffizienzkenn-zeichnungsverordnung minutiös an die Wünsche der Automobilbranche angepaßt“, meldete die FAZ süffisant.Aber wollen wir nicht so tun, als ob uns das in der Musikindustrie fremd wäre, auch wenn hier die Dimensionen natürlich um etliche Klassen geringfügiger sind. Die führende Mitarbeiterin der quasi staatlichen „Initiative Musik“, Katja Hermes, etwa übernimmt laut einem Bericht der „Musikwoche“ dieser Tage die Leitung der in Berlin neu eröffneten internationalen Agentur „Sound Diplomacy“. Was diese Firma so treibt? „Wir verbinden Veranstaltungsmanagement mit Forschung und strategischer Beratung“, heißt es bei „Musikwoche.de“. Aha. Und: „Katja Hermes fungiert künftig als Ansprechpartnerin für deutsche Institutionen, Organisationen und Unternehmen, die sich international etablieren wollen, aber auch für internationale Einrichtungen und Unternehmen, die auf den deutschen Markt abzielen.“Zu den ersten Kunden von Katja Hermes und ihrem deutschen Büro von “Sound Diplomacy“ gehören – die Initiative Musik. Und das Musicboard Berlin. Und Berlin Partner. Eben all die staatlichen „nation building“- und Stadtmarketing-Institutionen, die sich der deutschen Popwirtschaft bemächtigt haben und für eine derer Frau Hermes zuvor als Funktionärin gearbeitet hat.