Und Ansonsten 2007-11-10
"Ich
dachte, Musik, das sind nur wir und das Publikum, und wir dürften uns dem
Establishment nicht ausliefern und verkaufen. Aber stattdessen hat das
Establishment uns gekauft, sodaß wir zu diesem riesenhaften Business geworden
sind.
SZ: Lustigerweise bricht die Musikindustrie gerade mit lautem Getöse zusammen.
Recht geschieht es ihr,
zusammenbrechen soll sie! Die Musikindustrie ist aufgebläht und eingebildet,
sie muß sich endlich mit der Wirklichkeit anfreunden."
Neil Young im Interview mit der "Süddeutschen Zeitung"
* * *
So ist das im Leben. Der eine, Erwin Wagenhofer, macht einen klugen Film,
"We Feed the World". Der andere, Al Gore, war acht Jahre lang
US-Vizepräsident, hat in dieser Zeit wenig getan und noch weniger erreicht, und
erhält für eine Powerpoint-Präsentation, für eine "Mischung aus Erweckungspredigt und Disneyland, mit
der er durch die Lande zieht (eine nomadische Geldmaschine)" (Georg
Seeßlen) erst einen Oscar und dann den Friedens-Nobelpreis.
In seinem aktuellen Buch empfiehlt Gore als Hilfe aus größter Not - genau, das
Internet.
"Blogger sind
mitdenkende Bürger." Auf Wikipedia kann jeder zurückgreifen!
"Für Al Gore trifft es
sich jedenfalls gut. Er ist als Direktor und Berater für Google tätig, auch für
Apple Computer, für den Satelittensender Current TV und für Generation
Investment Management." (Dietrich Kuhlbrodt) Und entsprechend
endet Gore's Buch "Angriff auf die Vernunft" nicht nur mit einem
Plädoyer fürs Internet, für dessen Konzerne der Herr Ex-Vizepräsident
heutzutage den Frühstücksdirektor mimt, sondern auch ganz plump mit Werbung für
die eigenen Unternehmen. www.current.tv biete kostenfrei das beste
Online-Schulungsprogramm etc. pp.
"Wir sind erst der
Anfang einer globalen Bewegung, hat unser Autor in diesem Jahr befunden -
diesmal aber als Präsident der Herzen auf den milliardenträchtigen
Live-Earth-Konzerten. Großsponsor Daimler-Chrysler beteiligte sich und nutzte
den globalen Beginn zur Imagewerbung. Noch Fragen?" (Dietrich
Kuhlbrodt)
So ist das eben - reinklicken bei Al Gore und dann was Kleines spenden, und
dadurch "in der Summe
die gewaltigen Spenden der wenigen Großsponsoren bei weitem übertreffen",
so funktioniert die Welt des Al Gore, und da machen sie alle gerne mit, bei
Live Earth wird mitgeklatscht, bei www.algore.com wird mitgespendet, bei
"Angriff auf die Vernunft" wird mitgelesen. Wir sind Oscar, wir sind
Friedensnobelpreis. Unsre kleine, kuschelige Klimakatastrophen-Mitmachwelt.
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Joe Boyd lt. "Berliner Zeitung" auf einer Lesung in Berlin, begleitet
vom Musiker Geoff Muldaur:
"Ich gebe mir Mühe, sie
zu mögen, aber jemanden wie Joanna Newsom finde ich einfach nur lächerlich.
Oder was sagst du dazu, Geoff?" - "Ich finde, daß es mit der Welt
generell den Bach heruntergeht."
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Unser Newsletter-Leser Werner Pieper weist anläßlich des im Oktober-Rundbrief
erwähnten "CocaCola Soundwave! Berlin 07" am Brandenburger Tor darauf
hin, daß die "braunsoßigen Coca Colas ja auch die Olympischen Spiele 1936
in Berlin finanzierten. Damals zum einen das erste Sportmarketing auf dem
Level, zum andern fand der Begriff "eiskalt" damals Eingang ins
Sprachgut der Nazis. Oder war es umgekehrt?"
Mehr zum Thema in Werner Piepers Buch "Nazis on Speed - Drogen im
3.Reich".
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Copyright kills music!
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Bei einem Vortrag in Berlin machte Friedensnobelpreisträger Al Gore den Robbie
Williams und hebelte die Pressefreiheit aus: Journalisten mußten einen Vertrag
(!) unterzeichnen, in dem sie sich verpflichteten, kein Gore-Wort zu zitieren.
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Andere Friedens- und Umweltaktivisten rücken mit ihrer Steuererklärung erneut
ins Zwielicht: Die Band U2 und ihre Firma U2 Ltd., die die weltweiten Rechte
und Einkünfte aus der Songverwertung der Formation verwaltet, waren mit der
Verlegung ihres Firmensitzes von Irland in die Niederlande in die Kritik geraten.
Mehr Geld für das Entwicklungshilfeprogramm "Ireland Aid" von der
irischen Regierung zu fordern, aber selbst als Steuerzahler nichts dazu
beitragen zu wollen, das paßt nur in Bono's Welt ("cui Bono?")
zusammen.
Jüngster Fall der Widersprüchlichkeiten: U2 Ltd. weist für das Jahr 2006 lt.
"musikwoche.de" umgerechnet fast 21 Millionen Euro an Umsätzen aus,
fast 18 Millionen davon wurden an fünf namentlich nicht genannte Angestellte
des Unternehmens ausgezahlt, bei denen es sich laut Medienspekulationen vermutlich
um die vier Bandmitglieder Bono, the Edge, Adam Clayton und Larry Mullen sowie
Bandmanager Paul McGuinness handeln dürfte.
2005 haben U2 Ltd. In Irland ganze 32.300 Euro Steuern bezahlt, im Jahr 2006
waren es rund 750.000 Euro. Die aktuellen Unterlagen, die der zuständigen
Handelskammer in Dublin kürzlich zugeleitet wurden, zeigen nun, daß die vier
Bandmitglieder mit dem Umzug ihres Unternehmens von Dublin nach Amsterdam aus
dem Vorstand der U2 Ltd. ausgeschieden sind. Parallel tauchten jedoch zum
ersten Mal die namenlosen, aber hochbezahlten Angestellten in den Büchern auf…
Noch im Vorjahr, als die Musiker noch im Vorstand von U2 Ltd. saßen, hatte die
Gesellschaft die Summe der Zahlungen an Mitarbeiter mit Null angegeben.
Über Steuerzahlungen der U2-Mitglieder in ihrem Heimatland ist ansonsten nichts
bekannt, obwohl die Musiker mit einem geschätzten Vermögen von zusammen gut 1,2
Milliarden Euro zumeist auf der Liste der reichsten Iren vertreten sind.
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Alles auf "sakral" gestellt im Weihnachtsgeschäft: Die neue von der
"Deutschen Grammophon" herausgegebene Fritz Wunderlich-CD heißt
"Sacred Arias". Verramscht wird derzeit Sting's (mittlerweile auch
Künstler des Gelb-Labels) "Sacred Love". Ja Sakradi…
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Im Jahr 2008 wird hierzulande ein großer Weltklimagipfel stattfinden, zu dem
Umweltminister Gabriel, der Ex-Pop-Beauftragte der SPD, einladen wird. Zum
kulturellen Rahmenprogramm stellt sich "Siggi Pop" ein
Pop-Rock-Konzert vor, bei dem, wegen der Symbolik, aus jedem Kontinent der Erde,
denn wir sitzen ja in einem Boot, ein Künstler auftreten soll. Und nun raten
Sie mal, wenn Siggi Pop als Vertreter Europas auserkoren hat! Eben, genau den
mit "doof" im Namen. War zu einfach? Wollen Sie erraten, wer auf der
Vorschlagsliste des Umweltministers für Nord- und Südamerika steht?