Copyright: Bruderwirtschaft und Axel-Springer-Lohnschreiber
„Der
Hannoveraner Reservekorvettenkapitän Eckhard von Klaeden ist Staatsminister im
Bundeskanzleramt. Sein Bruder Dietrich ist beim Axel-Springer-Verlag, der als
Hauptinteressent an dem jüngst vom Kabinett beschlossenen“ und in einer
kurzen Nachtsitzung im Bundestag in erster Lesung durchgewunkenen „neuen Monopolrecht für Presseverlage gilt,
für die Beziehungen zur deutschen Bundesregierung zuständig“, berichtet
„Telepolis“.
Sascha Lobo bemerkt in seinem Blog zu der engen
verwandtschaftlichen Verflechtung von Bundesregierung und Axel-Springer-Konzern
treffend: „Es wäre natürlich Unsinn, hier
von Vetternwirtschaft zu sprechen, die beiden sind ja viel näher verwandt als
Vettern.“
Bruderwirtschaft zum Nutzen des Axel-Springer-Konzerns,
sozusagen.
Im aktuellen Heft des vom Axel-Springer-Verlag
(„Bild“) herausgegebenen „Rolling Stone“ plappert eine Iris Marx entsprechend
Konzern-treu über das angebliche „Comeback des Copyright“ – ein Comeback, das
bisher nur vom Axel-Springer-Konzern und deren Lohnschreibern ausgemacht wurde:
„Es (das Copyright, BS) hat jahrelang schlimm gelitten. Niemand
wollte mit ihm noch etwas zu tun haben. Es galt als der seelenlose Gehilfe der
ekligen Platten- und Verlegerindustrie. Man trat auf ihm rum, beschimpfte es
und wollte es fast gänzlich zerstören. Allein was das arme Urheberrecht im
Rahmen der Anti-ACTA-Proteste 2012 erleiden mußte, hätte es fast umgebracht.
(...) Vielleicht bekommt es nächstes Jahr einen neuen Verwandten: Das
Leistungsschutzrecht für Presseverlage, das vor allem gewerblichen
Internetsuchmaschinen für das Anzeigen der Schlagzeilen einen angemessenen
Beitrag abverlangt. Es ist sicherlich nicht gut für Google, aber es ist gut für
die Presse. Ein Gesetzentwurf liegt auf dem Tisch. 2013 wird Deine Zeit kommen,
liebes Urheberrecht. Denn der Geiz, 99 Cent für einen Lady-Gaga-Sing
auszugeben, ist kein Ausdruck von Meinungs- oder Informationsfreiheit. Jeder
Mensch mit dem IQ eines Rhesusäffchens, der MTV oder Viva im Jahr 2012 aus Versehen
eingeschaltet hat, dürfte inzwischen bemerkt haben, daß wir Dich in den
vergangenen zehn Jahren wirklich viel zu schlecht behandelt haben. Du bist doch
gar nicht so übel, liebes Urheberrecht! Welcome back!“
Niedlich, oder? Ganz offensichtlich werden beim
Axel-Springer-Verlag neuerdings Autorinnen, die für „Bild“ nicht ansprechend
genug formulieren können und deren IQ deutlich unterhalb dessen eines
Rhesusäffchens liegt, direkt an das hauseigene Musikmagazin weitergereicht, um
dort die Verlagspropaganda auf niedrigstem Level unters Volk zu bringen.