20.09.2012

Schweiz

Doch wollen wir nicht hochnäsig sein. Mehrere
Tausend Deutsche haben zum Beispiel das zwielichtige Angebot der zwielichtigen
Schweizer Bank „Credit Suisse“ angenommen, Sparkonten als Versicherungen zu
deklarieren. Dieses unmoralische Angebot der dubiosen Schweizer Bank ist in
unserem Nachbarstaat gewissermaßen systemisch. Seit jeher gründet der Reichtum
der Schweiz, die gemessen am Pro-Kopf-Einkommen das zweitreichste Land der Welt
(hinter Kuwait...) ist, auf Hehlerei. „Unser
einziger Rohstoff ist das fremde Geld“, sagt der Schweizer Politiker und
Autor Jean Ziegler. „Es kommt als
Mafiakapital aus dem Osten, als Blutgeld aus der südlichen Welt – und es sind
die Steuerfluchtmilliarden aus den umliegenden Demokratien. Allein aus
Deutschland gibt es viele hundert Milliarden Euro Schwarzgeld. Ein Drittel
aller Offshore-Vermögen der Welt werden in der Schweiz verwaltet“, so
Ziegler im Interview mit der „Süddeutschen Zeitung“.

Jetzt allerdings fürchten die Schweizer Banken den
Abzug von Hunderten Milliarden Euro. Der Chef der UBS-Vermögensverwaltung geht
von „800 Milliarden unversteuertem Geld“ aus, bei insgesamt rund 2.800
Milliarden (!) Franken, die Schweizer Banken für ihre ausländischen Kunden
verwalten. Doch seit der internationale Druck auf Steuerflüchtlinge erhöht
wurde, hat eine Massenflucht der Reichen aus Schweizer Banken begonnen.

Soll man Mitleid haben? Mit wem, und warum?