10.06.2012

Gauck, Trittin und der Islam

 Nun werden die Zauberlehrlinge die Geister, die sie gerufen
haben, nicht mehr los.

„Kann man stolz auf
Deutschland sein?“ „Ja, das ist jetzt möglich“, tönt die Parole in
Großlettern nicht vom Titel der Blödzeitung und auch nicht vom Titel der
Nationalzeitung, sondern vom Titel der „Zeit“, und im Inneren des Blattes (was
ich in diesem Zusammenhang unbedingt metaphorisch zu lesen bitte) setzt Joachim
Gauck noch einen drauf: Anders als sein Bundespräsidenten-Vorgänger findet
Gauck nicht, daß der Islam zu Deutschland gehört, den Satz könne er „so nicht übernehmen“. „Ich hätte einfach
gesagt, die Muslime, die hier leben, gehören zu Deutschland“, erklärt der
Bundespräsident im Interview.

Gauck findet also, daß Muslime nach Deutschland eingewandert
sind, ihre Religion sollen sie aber nicht mitgebracht haben dürfen. Wie es
überhaupt interessant ist, wie Gauck im Interview an dieser Stelle
herumschwurbelt, denn Arbeitsmigranten kommen in seiner Welt offensichtlich
nicht vor, er sagt ausdrücklich: „Jeder,
der hierhergekommen ist (...) und auch gerne hier ist, auch, weil er hier
Rechte und Freiheiten hat, die er dort, wo er herkommt, nicht hat, der gehört
zu uns, solange er diese Grundlagen nicht negiert.“

Wie gesagt, das
kann den Zauberlehrlingen nicht gefallen. Grünen-Chef Cem Özdemir kann die
Unterscheidung Gaucks jedenfalls nicht nachvollziehen, die Muslime hätten
schließlich „ihre Religion mitgebracht“. Wer aber hat Gauck mitgebracht? Der
Grünen-Fraktionsvorsitzende und Ex-Maoist Jürgen Trittin war es, der Gauck das
höchste Staatsamt mehrfach antrug. Trittin hat uns das eingebrockt und hat nun
scheinbar die Zauberformel vergessen, mit der man – Besen Besen seids
gewesen... – den Quälgeist wieder los wird.

„Nun sind wir einen
CDU-Präsidenten los, der eine grüne Position vertrat, und haben einen
rot-grünen Favoriten, der aus dem Herzen der CSU argumentiert.“ (Friedrich Küppersbusch)