14.03.2012

Kommunismus, Gauck, Eventmanager

Frage: „Jemals nah daran gewesen, Kommunist zu werden?“Harry Belafonte: „Welcher intelligente Mensch wäre das
nicht.“

(Harry Belafonte im Interview des „SZ Magazin“) 

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Antikommunismus ist immer ekelhaft. Besonders aber, wenn er
aus einem besonderen Schoß kriecht, wie bei Ex-Pastor Gauck: Der schreibt im
Buch „Eine Revolution und ihre Folgen. 14 Bürgerrechtler ziehen Bilanz“, er sei
„mit einem gut begründeten Antikommunismus aufgewachsen“. Es lohnt sich, dieses
„gut begründet aufgewachsen“ näher zu beleuchten. Beide Eltern Gaucks waren
treue Gefolgsleute der Faschisten und traten frühzeitig der NSDAP bei – seine
Mutter 1932, sein Vater 1934. Sie zählten zu den „Alten Kämpfern“, während sie
von Gauck verharmlosend als „Mitläufer“ bezeichnet werden. Gaucks Vater beging
wohl Kriegsverbrechen (die Rede ist von Gefangenenerschießungen) und wurde 1951
zweimal zu je 25 Jahren Freiheitsentzug verurteilt.

Nun kann niemand etwas für seine Eltern, auch Gauck nicht.
Daß sein „gut begründeter Antikommunismus“ allerdings seinem stramm
nationalsozialistischem und unbelehrbarem Elternhaus entspringt, darauf sollte
Gauck vielleicht nicht so richtig stolz sein...

* * *

Woraus sich Gaucks vermutlich ebenso gut begründete
Internetfeindschaft nährt, ist uns nicht bekannt. Zuletzt schrieb Gauck jedoch
über das Internet:

„Das weltweite
Internet bietet alle Voraussetzungen, um die in den ersten zehn Artikeln
unserer Verfassung verankerten Grundrechte aller Bürger in diesem Land
auszuhöhlen.“

Da muß man auch erstmal drauf kommen.

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Ein angenehmer Nebeneffekt der Skandale um den Eventmanager
Schmidt, auf dessen Parties sich die Wulffs und Wowereits rumtreiben, ist: Das
scheußliche Wort „Eventmanager“ ist ähnlich geächtet und auf einer Stufe der
unangenehmen Berufe, irgendwo in der Nähe von „Makler“...