Ben Zabo
"Seine Musik gleicht einer Reihe von Feuerwerkskörpern, die von der Tanzfläche einer Mitternachtsparty aufsteigen", sagt kein Geringerer als Walkabouts-Mastermind Chris Eckman über den Sänger und Gitarristen Ben Zabo aus Mali.
Die langen Stücke auf dem von Eckman produzierten Debütalbum sind "wunderbar ausgelassene Feiern westafrikanischer Grooves, gepaart mit den eruptiven Leadgitarren-Licks aus den Händen des grandios aufspielenden Saboua Dieudonne Koita" (Good Times). Einerseits steht der Sound in der Nachfolge des durch Malis großen Saitenzauberer Ali Farka Touré bekannt gewordenen "Sahara Blues", andrerseits hört man die etwas verschüttete und in Europa kaum rezipierte Afro-Funk-Tradition des Landes.
Ben Zabo vertritt die Musikkultur des Bwa-Landes im südöstlichen Grenzgebiet zu Burkina Faso - beiderseits der Grenze lebt eine ethnische Minderheit von rund 300.000 Menschen. Der Name "Ben Zabo" bedeutet in der Sprache Bomu "Sohn des Bo und des Bambara" und verweist auf eine doppelte kulturelle Identität des Künstlers, nämlich einerseits der Bambara und andrerseits der Bo, seines Heimatstammes in Bwatun. Zwar bewahrt Ben Zabo die Traditionen seiner Heimat Bwatun, entwickelt die unterschiedlichen Rhythmen und Melodien der Bwa aber weiter zu einem Stilmix, in dem man auch Klänge und Einflüsse aus anderen Musikrichtungen entdecken kann: Afrobeat, Funk, Reggae, Blues, sogar Rock und Jazz. Wie selbstverständlich wandert Ben Zabo zwischen den Traditionen seiner Heimat und der Moderne, verwendet traditionelle Instrumente wie Balafon und Tama neben E-Gitarren und Saxofon.
In seinen Texten äußert sich Ben Zabo ausdrücklich auch politisch - er ermutigt sein Heimatland wie die anderen afrikanischen Länder, sich stärker für echte Demokratie und für die Freiheit der Völker einzusetzen, er fordert Rede- und Meinungsfreiheit und setzt sich für die Rechte der Frauen ein. Und er fordert unbedingte staatliche Souveränität - und setzt damit ein deutliches Zeichen in der aktuellen politischen Lage seines Heimatlandes. Ein unabhängiger politischer Kopf, und auch darin dem großen Youssou N'Dour aus dem Senegal nicht unähnlich.
Jonathan Fischer widmete sich unlängst dem Künstler aus Mali in einem großen Artikel in der "Süddeutschen Zeitung" und bettet Ben Zabo in die Kultur Malis ein, in die ethnische und religiöse Vielfalt und eine jahrhundertealte kulturelle Toleranz - wir wissen, daß das malische Modell der Koexistenz, der Reichtum einer ungeheuren Musikkultur angesichts der Bedrohung durch totalitäre Islamisten im Norden des Landes gerade auf dem Spiel steht.
"Ben Zabos Musik hört man den musikalischen Austausch an: Er hat die uralten Rhythmen und Balafon-Melodien seines Stammes, der Bo, mit elektrischen Gitarren aufgerüstet. (...) Ben Zabos Musik hat auch Paten wie James Brown und Fela Kuti viel verdankt: Das hölzerne Geklöppel des Balafons, die bluesigen E-Gitarren und der lose, kreiselnde Groove strahlen eine sehr malische Lässigkeit aus. Der junge Popstar muß am Ende mindestens dreimal seinen Hit Wari Vo spielen." (Jonathan Fischer, Süddeutsche Zeitung)
Die Musik Ben Zabos ist "sehr dynamisch, extrem tanzbar und läßt in ihren Stilmix Afrobeat, Rock und Reggae einfließen. Mit packenden Soli dominieren im Wechsel E-Gitarren und Saxofon, ergänzt durch repetitives Balafonspiel" (Folker).
Ben Zabo ist einer der Weltmusik-Stars der Stunde.
Europaweit wird sein Debütalbum gefeiert:
"New Malian Star (...) a young singer/guitarist heavily influenced by the throbbing polyrhythms of Afrobeat (...) The energy remains uncompromisingly high-octane." (UNCUT, 7/10)
"A triumph! (...) Fantastic debut by a new name from Mali." (MOJO, 4 Sterne)
"Ben Zabos fabulous band follows in the footsteps of past Malian Afrobeat greats like Super Djata, Super Biton and L'Orchestre Kanaga." (fRoots)
"Ben Zabo's album is a wild card of Malian music, bringing together the unusual musical rhythms of his Bo ethnic group and the raw Afro-beat rhythms of Mali's past. (...) magical intensity of this music..." (Songlines)
"Mali is associated with stately downbeat blues and effervescent kora playing, not punchy Nigerian-style Afrobeat. But guitarist and band leader Zabo pulls it off with aplomb. Funky horns, balafon and guitar, and things don't let up. (...) As good as the real thing. Scrap that: this is the real thing." (The Independent)
"Wari Vo beginnt fast wie ein Bob-Marley-Song, doch dann mischen sich die typischen afrikanischen Rhythmen und Gesänge in den rudimentären Reggae. Refrainzeilen werden gern häufig wiederholt und ein Saxofon macht mächtig Dampf. Bei Sènsènbo und weiteren Stücken steht das Balafon, die Urmutter von Xylofon, Vibrafon und Co. im rhythmischen Mittelpunkt. (...) daß die menschliche Gemeinschaft über Gier, Diskriminierung und individueller Bereicherung stehen sollte, kommt auf dieser Mission deutlich rüber." (Eclipsed)
"Sobald Ben Zabos Gitarre den ersten Blues-Akkord anschlägt, lassen die Gäste ihr Bier stehen. Niemand tanzt allein, alle tanzen in einem großen Kreis. (...) Sein Hit Wari Vo geht um ein altes afrikanisches Thema: Du hast ein Mofa, deine Frau will aber ein Auto. Den Refrain singen alle mit. (...) Sein Song Cinquentanaire über die Feierlichkeiten zum 50. Jahrestag der Unabhängigkeit Malis spricht aus, was die meisten Malier denken. Man hat dafür sämtliche Staatschefs Afrikas zusammengetrommelt, um Champagner zu trinken. Aber was sollte das? Da wurden an einem Tag Millionen verpulvert, während die jungen Malier keine Arbeit finden. Wir Afrikaner müssen unsere Unabhängigkeit erst finden." (Jonathan Fischer, Süddeutsche Zeitung)
Im Sommer 2013 wird Ben Zabo mit seiner sechsköpfigen Band erstmalig in Europa auftreten.